Tabu von SMG
Bau- und Flugbericht

Herstellerbild

Berichterstattung: Toni Bäuerle

Der erste Flug

Tag 1, 31.07.2000

Der Tag ist gekommen und der TABU wurde zum ersten Mal seinem Element übergeben. Ein letztes Wiegen brachte dann 1250 Gramm auf die Waage. Mein Vater gab ihm einen beherzten Schubs und das Teil flog und flog und.... Der ermittelte Schwerpunkt bei 245 mm schien fürs Erste oK zu sein. Also ran an die Flitsche und sehen, was in diesem Flying Wing steckt. Erst mal nur halb ausgezogen, nahm er nach dem Loslassen und Ausklinken einen senkrechten Steigflug ein, wobei ich erst Mal feststellte, dass er beim Geraderichten etwas mager auf Tiefenruder kam. Beim 2.-ten Katapult wurde dies noch einmal unter Beweis gestellt. Nach einigem Überlegen wurde für den dritten Start die Ruder max. 1 mm nach oben gefahren sowie den Weg für das Tiefenruder vergrössert und siehe da, der TABU ging in einem Winkel von ca. 45 Grad schnell auf Höhe. Oben angekommen wurden die Ruder auf ihre normale Flugposition zurückgefahren, das heisst, die Ruder stehen 4-5 mm nach oben. Überraschend ist das gute Gleiten und es scheint, dass der Flügel gar nicht mehr runterkommen möchte. Man kann die Landeanflüge sehr weiträumig einteilen. Das Fahren der Ruder von der Position Null auf 4 bis 5 mm nach oben habe ich über den Anlagenmixer eingestellt. Dazu benutze ich den Gasknüppel, mit dem ich die Fahrt dynamisch steuern kann. Man kann mit dem TABU schön langsam fliegen und das Flugbild erscheint majestätisch. Voererst bin ich mal ganz zufrieden.

Bilder vom Flug konnte ich bis dato noch keine machen, werden aber nachgeliefert. Habe nur ein parr Standphotos. Bald gibt es mehr zu sehen, bleibt dran

Bild 1
Bild 1

Bild 2
Bild 2
Bild 3
Bild 3


Tag 2, 01.08.2000

Heute war ich wieder draussen auf'm Platz und habe mich weiter mit dem TABU beschäftigt. Dieses Mal sind mehr oder weniger gute Flugaufnahmen entstanden, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Für Flugaufnahmen ist eine DIGICAM nicht unbedingt das Non Plus Ultra. Aber immerhin.

Festgestellt habe ich heute folgendes:
Die Ruder werden über  Servos, die in der Wurzel angeordnet sind, angelenkt. D. h., die Bowdenzugröhrchen sind in einem Bogen zu den Rudern verlegt. Hat den Vorteil, das man kein Trimmblei braucht. Hat den Nachteil, dass Spiel in die ganze Sache reinkommt, wobei die Ursache nicht die Servos sind, da diese Kugellager haben(C4041). Vielmehr liegt es an der Teflonseele, die sich im Bowdenzug befindet, in der letztendlich der 0,8 mm Stahldraht als direkte Anlenkung dient. Das hat zur Folge, dass die Ruder nicht wieder in die Neutralposition zurückgehen und u. U. eine Art Wellenflug entstehen kann, da man dauernd am Nachkorrigieren ist.
Um das abzustellen, werde ich leider die schon festgeklebten Servoabdeckungen wieder abnehmen müssen und einen verdrillten Bowdenzug(Bremszug von Fahrradbremse) als Anlenkung benutzen. Die selbe Problematik tritt nämlich auch dann auf, wenn man bei einem T-Leitwerkler von der Rumpfnase nach hinten über den Bogen zum T-Leitwerk anlenken möchte. Dort habe ich schon gute Erfahrungen mit diesen Fahrradbremszügen gemacht. Warum nicht auch hier??!!
Jetzt kommt erst Mal wieder schlechtes Wetter und dann hat man wieder Zeit zum Bauen. Bin schon ganz gespannt auf den ersten Hangeinsatz. Bis zum nächsten Mal!

Bild 4
Bild 4

Bild 5
Bild 5
Bild 6
Bild 6
Bild 7
Bild 7
Bild 8
Bild 8


Tag 3, 04.09.2000

Nachdem ich die 0,8mm-Drähte mit der Teflonseele gegen einen verdrillten Bowdenzug getauscht hatte, ging es jetzt endlich an den Hang. Bei uns im Hegau findet man für fast jeden Wind einen Hang. Bei den dort fliegenden Kollegen war erst Mal wenig Interesse angesagt. Doch nachdem der TABU in der Luft zu sehen war, konnte er in der Thermik der Art überzeugen, dass mehr und mehr Kollegen Fragen stellten und den TABU bewunderten. In der Thermik und im leichten bis mittleren Aufwind fühlt sich der TABU am wohlsten. Hervorzuheben ist seine sehr enge Kreisflugeigenschaft. Mit ihm lassen sich auch die kleinsten Bärte auskurbeln, wobei man fast wie auf dem Teller(Flügelspitze) kreisen kann. Thermik wird sofort angezeigt und umgesetzt. Selbst F3J-Maschinen wie Ellipse 3CAM oder Sharon hatten bzgl. Thermikausbeute und Höhengewinn das Nachsehen. Das war schon ein tolles Gefühl.

Diese Flugeigenschaften konnten an mehreren Tagen hintereinander bestätigt werden und die Interesse an dem TABU wuchs mehr und mehr. Selbst meinem Vater wusste der TABU zu überzeugen und wurde prompt bei SMG bestellt. Auch ein Schweizer Kollege wird einen TABU ordern.

Wird in der Thermik gekreist, werden die 2 Ruder etwa 5mm nach oben gestellt, d. h. somit hat er die geringste Geschwindigkeit. Zum Starten aus der Hand werden die Ruder auf die Hälfte nach oben gestellt. Um Abwindfelder oder Saufen zu überbrücken, werden die Ruder nach und nach in den Strak gefahren, wobei der TABU anfänglich die Nase nach unten nimmt und anfängt zu maschieren. Hat er seine Geschwindigkeit erreicht, fängt der Nuri sich langsam und fliegt mit erhöhter Geschwindigkeit weiter. Falls man mal Höhe abbauen muss, so fährt man die Ruder komplett in den Strak und holt ihn somit locker wieder auf eine vernünftige Basis. Loopings und Rollen sind mit dem TABU gar kein Thema, auch Festigkeitsprobleme konnten bis jetzt noch nicht erkannt werden. Sebst senkrechtes Absteigen ist problemlos möglich. Das dynamische Verstellen der 2 Ruder erfolgt bei mir über den Gasknüppel kombiniert als Mischer. Somit bleiben die Hände an den Knüppeln. Zum Landen ist zu sagen, dass manchmal Störklappen von Vorteil wären, da man öfters Anfliegen muss, um ihn plaziert vor die Füsse zu setzen.

Beim Nurflügeltreffen auf dem Biel/Bürglen(CH) kam der TABU ebenfalls zum Einsatz und konnte auch da überzeugen, was sich an der Interesse der Kollegen zeigte. Die anfangs schwache Thermik aus dem Tal konnte gut genutzt werden und einige hundert Meter Überhöhung wurden erreicht. Selbst Ralf mit seinem Co5 und eingebauten Vario konnte nur staunen und hängte sich bei mir dran. Er selbst flog schon früher einen TABU.

 

Bild 9
Bild 9

 

Bild 10
Bild 10

 

Bild 11
Bild 11

 

Bild 12
Bild 12

 

Bild 13
Bild 13

 

Bild 14
Bild 14

 

Baubericht TABU

BACK

Erfahrungsbericht von

Andreas Bierling