Tag 3, 04.09.2000Nachdem ich die 0,8mm-Drähte mit der Teflonseele gegen einen verdrillten
Bowdenzug getauscht hatte, ging es jetzt endlich an den Hang. Bei uns im Hegau findet man
für fast jeden Wind einen Hang. Bei den dort fliegenden Kollegen war erst Mal wenig
Interesse angesagt. Doch nachdem der TABU in der Luft zu sehen war, konnte er in der
Thermik der Art überzeugen, dass mehr und mehr Kollegen Fragen stellten und den TABU
bewunderten. In der Thermik und im leichten bis mittleren Aufwind fühlt sich der TABU am
wohlsten. Hervorzuheben ist seine sehr enge Kreisflugeigenschaft. Mit ihm lassen sich auch
die kleinsten Bärte auskurbeln, wobei man fast wie auf dem Teller(Flügelspitze) kreisen
kann. Thermik wird sofort angezeigt und umgesetzt. Selbst F3J-Maschinen wie Ellipse 3CAM
oder Sharon hatten bzgl. Thermikausbeute und Höhengewinn das Nachsehen. Das war schon ein
tolles Gefühl.
Diese Flugeigenschaften konnten an mehreren Tagen hintereinander bestätigt werden und die
Interesse an dem TABU wuchs mehr und mehr. Selbst meinem Vater wusste der TABU zu
überzeugen und wurde prompt bei SMG bestellt. Auch ein Schweizer Kollege wird einen TABU
ordern.
Wird in der Thermik gekreist, werden die 2 Ruder etwa 5mm nach oben gestellt, d. h. somit
hat er die geringste Geschwindigkeit. Zum Starten aus der Hand werden die Ruder auf die
Hälfte nach oben gestellt. Um Abwindfelder oder Saufen zu überbrücken, werden die Ruder
nach und nach in den Strak gefahren, wobei der TABU anfänglich die Nase nach unten nimmt
und anfängt zu maschieren. Hat er seine Geschwindigkeit erreicht, fängt der Nuri sich
langsam und fliegt mit erhöhter Geschwindigkeit weiter. Falls man mal Höhe abbauen muss,
so fährt man die Ruder komplett in den Strak und holt ihn somit locker wieder auf eine
vernünftige Basis. Loopings und Rollen sind mit dem TABU gar kein Thema, auch
Festigkeitsprobleme konnten bis jetzt noch nicht erkannt werden. Sebst senkrechtes
Absteigen ist problemlos möglich. Das dynamische Verstellen der 2 Ruder erfolgt bei mir
über den Gasknüppel kombiniert als Mischer. Somit bleiben die Hände an den Knüppeln.
Zum Landen ist zu sagen, dass manchmal Störklappen von Vorteil wären, da man öfters
Anfliegen muss, um ihn plaziert vor die Füsse zu setzen.
Beim Nurflügeltreffen auf dem Biel/Bürglen(CH) kam der
TABU ebenfalls zum Einsatz und konnte auch da überzeugen, was sich an der Interesse der
Kollegen zeigte. Die anfangs schwache Thermik aus dem Tal konnte gut genutzt werden und
einige hundert Meter Überhöhung wurden erreicht. Selbst Ralf mit seinem Co5 und
eingebauten Vario konnte nur staunen und hängte sich bei mir dran. Er selbst flog schon
früher einen TABU. |
Bild 9
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